So vieles ändert sich…

Unser Madeira-Urlaub war toll. Die Landschaft und Natur ist mehr als EINE Reise wert. In einer Woche kann man nur die absoluten Highlights sehen.

@Thomas: den Tipp mit der Markthalle haben wir umgesetzt. So viele Sorten von Maracujás (Passionsfrüchte) habe ich nicht mal in Brasilien gesehen.

Mein Zahn ist frei von Eiter und der Zahnarzt war sehr zufrieden bei der Nachkontrolle heute. JAWOHL, ich bin immer noch in Deutschland! Und dafür gibt es einige Gründe:

Die marokkanischen Behörden haben den Flugverkehr von/nach Deutschland mit einem knappen Tag Vorlauf zum 20.10. ausgesetzt. Ich wollte ursprünglich mal am 22.10. wieder runterfliegen. Das wollte ich jedoch davon abhängig machen, ob es dann mit dem Unterrichten los ginge. Dem kam allerdings ein Gespräch mit der vhs in Bruchsal in die Quere. Sie hatten mir bereits Mitte September einen Deutschkurs angeboten, den ich damals nicht annehmen konnte. Für genau diesen Kurs suchte die vhs ab 19.10. dringend jemanden, der die vorübergehenden Lehrerin ablösen konnte.

War das nicht ein Wink des Schicksals? Ich konnte zwar erst ab 21.10., aber das ließ sich einrichten. Tags nach der Rückkehr aus Madeira ging es gleich los. Und seither unterrichte ich dienstags, mittwochs und donnerstags abends jeweils 90 Minuten ein munteres Grüppchen von jungen Menschen aus Bosnien, dem Kosovo, Albanien, Argentinien, Brasilien, SriLanka und dem Libanon. Ich bin glücklich 🍀 .

Irgendwann, wenn Marokko wieder Flieger aus Deutschland reinlässt, werde ich hoffentlich für ein Wochenende hinfliegen und meine dort verbliebenen Sachen holen und den lieben Menschen dort Adieu sagen: Conny, die dort die Stellung hält und hofft, dass es irgendwann losgeht, Hayat, deren Essen und frisch gekochten Minztee ich vermisse und natürlich auch Dalal, Abdel und all den anderen.

Heimaturlaub…

Ich habe lange nichts gepostet.

Vor einer guten Woche hat mein wurzelbehandelter Zahn angefangen zu eitern. Der Kiefer wurde immer dicker, Penecillin hat nicht so recht angeschlagen. Was tun? Schließlich habe ich meinen Urlaub, der vom 08.-21.10. geplant war, schon früher angetreten. Die Nachricht beim Zahnarzt hat mich nicht überrascht, aber trotzdem nicht erfreut. Nach meinem Madeiraurlaub will er sich die Sache nochmals anschauen und final entscheiden, ob der Zahn raus muss und durch ein Implantat ersetzt werden soll.

Ich nutze die Zeit zuhause, um diverse Dinge zu erledigen, die in den letzten fünf Wochen liegen geblieben sind: eine gemahnte Rechnung bezahlen, Omas Schrank beim Antiquitäten-Restaurateur abholen, Friseurtermin. Und ich kann auch dabeisein, wenn Heike und Martin ihr Hochzeitsgeschenk, ein Genusswochenende in der Pfalz, einlösen. Am meisten freue ich mich auf den Urlaub auf Madeira mit Gerhild und Andreas. Nochmals wohlige Wärme tanken am Strand, auf dem Segelboot und beim Wandern.

Im Berberdorf – Fortsetzung – mit Bildern und Videos

Samstag Morgen. Ungewohnte Tierlaute wecken uns. Vor allem der Esel.

Das Bad ist in einem kleinen Anbau überm Hof. Johanna, viel gereist in Afrika, erklärt uns, wie das mit der Morgentoilette abläuft. Wir schicken sie erst mal vor, um alles zu checken. Das Bad hat eine Hocktoilette und es stehen viele Wasserkanister rum. Das Wasser hat morgens schon eine der Frauen von der Quelle geholt. Kein fließend Wasser bedeutet auch keine Waschbecken. Der Abluss der Toilette ist für alles Mögliche da: großes Geschäft, Pipi, Zahnputzwasser, Duschwasser. Neben der Toilette steht ein Fass, darin ein Plastikgefäß als Schöpfer. Das ist die Toilettenspülung und für die Körperhygiene (nur unsereins verwendet Klopapier).

Es gibt sogar einen Gaskocher im Bad. Darauf wurde für uns Gäste warmes Wasser gemacht. Dieses mischt man in einem Wännchen mit kaltem Wasser bis es von der Temperatur her passt und schüttet es dann schöpferweise über den Körper. Die andere Hand verteilt es. Dazu steht man in der Nähe der Toilette auf dem Fliesenboden, so dass das Wasser keinen so weiten Weg hat. Ist man einigermaßen nass, seift man sich ein, danach wieder ein paar Schöpfer Wasser über den Körper, schnappt das Handtuch vom einzigen Haken, den es gibt, schon ist das Duschen erledigt. Der Schieber in der Ecke des Raumes hilft, den Boden wieder etwas trocken zu bekommen. Die Prozedur war äußerst wassersparend, aber ich habe mich trotztdem frisch gefühlt danach.

Nach und nach kam Leben auf im Hof. Im Hauptteil des Hauses, im großen Wohn-/Esszimmer wurde Frühstück serviert. Daneben, in der Küche bruzelte es schon. Riesige Töpfe mit Essen für an die 80 Gäste standen auf dem Boden der Küche auf Gaskochern.

Für uns war tagsüber eine kleine Wanderung geplant. Wir gingen aus dem Dorf raus bergaufwärts, mit vielen Pausen im Schatten, so dass es am Ende eher ein langer Spaziergang mit viel Ausblick auf das Dorf und ins Tal wurde. Schließlich wollten wir um 15:30 Uhr zum Mittagessen zurück sein, eine weitere Mahlzeit mit Bergen von Fleisch. Danach lautete die Empfehlung: ausruhen bis 18:00 Uhr. Die Nacht würde lang werden.

Das tat sie auch. Das Warten auf die Gäste fing damit an, dass wir Frauen im Raum vor der Küche zusammensaßen und die Trommeln ausprobiert wurden. Uschi hat sich dabei voll integriert. Draußen wurden Sofas, Stühle etc. herbeigeschleppt. Die Gäste kamen nach und nach. Wir unterhielten uns mit Händen und Füßen und mit Hilfe eines Reisesprachführers, der von den marokkanischen Mädels eifrigst nach nützlichen Fragen durchsucht wurde. Inzwischen hatten sich einige Männer in Reihe aufgestellt und der Tanz auf den Rhythmus der Trommeln begann. Es tanzten ausschließlich Männer, die Frauen drängten sich auf den Sitzgelegenheiten im Hintergrund. Meine Gesprächspartnerin, ein aufgewecktes, neugieriges Mädchen von 16 Jahren (mit dem hellroten Kopftuch), packte mich plötzlich bei der Hand und ich wusste nicht, wie mir geschah. Schon standen wir zwei mit unter den Tänzern. Schaut euch das Video an, wenn ihr mal richtig lachen wollt.

Es fing harmlos an…
… und dann wusste ich nicht, wie mir geschah

Es tanzten eigentlich nur ganz junge Mädchen mit und wir vier Deutsche. Von all den marokkanischen Frauen nur eine einzige. Wir haben keine schlüssigen Erklärungen, aber es scheint sich ab einem gewissen Alter nicht zu schicken oder „der Bruder hat es verboten“. Stattdessen gab es aus den Reihen der Frauen hin und wieder eine Art Jodelschreie.

Endlich, weit nach Mitternacht, wurde „zu Abend“ gegessen. Erst die Männer zusammen im großen Ess-/Wohnzimmer, danach die Frauen und ganz am Schluss die vielen Helferinnen und Helfer. Und es gab wieder Berge von Fleisch. Danach hieß es: weiter wach bleiben, denn das Fest war noch lange nicht vorbei. Und die vielen Kinder, egal welchen Alters, waren schließlich auch noch auf den Beinen. Kurz nach 4:15 verstummten die Trommeln, und von einem Augenblick auf den anderen waren die Gäste weg. Den Frauen blieb ein riesiger Abwasch, der vor dem Haus stattfand. Sie hatten quasi 20 Stunden non-stopp gearbeitet.

Selbst der Esel schaffte es nicht, uns am nächsten Tag aus dem Bett zu holen. Bis Mittag war es im Dorf mucksmäuschen still.

Zum Abschluss des Wochenendes wurde für uns Gäste noch gegrillt. Zur Abwechslung gab es Lamm: ein ganzes Lamm wurde über Holzkohle stundenlang von Hand am Spieß gedreht. Conny hat auch mal kurz mitgedreht, bevor ihre Arme nachgaben. Serviert wurde das Lamm als Ganzes, auf einem Tablett, das drei Männer zum Esszimmer trugen, wo wir dieses Mal in gemischter Runde mit unseren Fahrern, dem Bergführer und noch ein paar wenigen männlichen Dorfbewohnern, das Lamm gemeinsam verspeisten. Kleine Messer vereinfachten die Arbeit.

Es gibt auch viele Bilder von Menschen, herrlichen Begegnungen, die ich aus Datenschutzgründen nicht im Internet veröffentliche. Ich zeige sie euch gerne bei einem persönlichen Treffen.

Zu Gast in einem Berberdorf

So viel vorneweg: was wir letztes Wochenende erlebt haben kann man nicht im Reisebüro buchen.

Freitag Nachmittag ging es los zu einem drei Autostunden entfernten Berberdorf, der Heimat Abdels. Talzemt, zu dem das Dorf gehört, liegt südöstlich von Fès, im Atlasgebirge, auf gut 1700 Metern Höhe. Im Winter gibt es dort zwei Meter Schnee. Aber jetzt war wunderschönes Wetter, tagsüber sehr heiß, nachts schon ziemlich kalt.

Raus aus Fès, Richtung Süden, wurde es sehr schnell ländlich. Zunächst passierten wir Sefrou, dann Boulemane, wo wir Pause machten. Die Fahrer hatten Hunger, wir wollten nur Kaffee und Tee. Am Eingang der „Raststätte“ hing ein komplettes Lamm (Schaf?) von der Decke. Und davor qualmte schon die Holzkohle im Grill. Was für drei gedacht war, hat für alle sieben gereicht. Sehr leckere Hackbällchen. Normalerweise nicht meine Leibspeise, aber das war kaum zu toppen.

Anschließend ging es ostwärts durch Imouzzer Marmoucha mit seinen Wasserfällen und schließlich auf immer schlechter werdenden Sträßchen zum Dorf. Wir wurden schon erwartet. Am Samstag sollte ein großes Fest stattfinden. Gründe hat man wohl genug gefunden. Tage-, wenn nicht wochenlang liefen schon die Vorbereitungen: es wurde extra ein Kalb geschlachtet und ich denke so an die 50 Hühner gerichtet. Der Vorabend war dem Beten und der Stärkung gewidmet, wobei das Beten eine reine Männersache war und wir nur Zuschauerinnen bei Tee und Gebäck. Ich glaube es war schon nach 22:00, als es endlich Abendessen gab. Sozusagen als Vorspeise gab es Tajine aus Kalb-/Rindfleisch, Pflaumen und Mandeln, Hauptspeise zwei riesige Hühnchen mit Salzzitrone und danach Berge von Obst. Das obligatorische Fladenbrot ist weniger als Beilage gedacht, sondern ersetzt Messer und Gabel. Man bricht ein Stückchen ab, packt es zwischen Zeige-, Mittelfinger und Daumen und fasst damit das Essen. Jawohl, so geht man auf ganze, unzerlegte Hühnchen los. Etepetete ist hier nicht, aber davor werden ja die Hände gewaschen. Und da es im Dorf kein fließend Wasser gibt, kommt jemand mit einem Kännchen, Seife und Handtuch an den Tisch.

Frauen und Männer essen getrennt, erst die Männer, dann die Frauen. Aber man hat uns an diesem ersten Abend noch separat mit unseren männlichen Begleitern essen lassen, mit Said, der uns gefahren hat, und Abdel. Dafür wurden wir in eines der Wohnzimmer verbannt (siehe Bild). Ein Raum mit knapp 10 Meter Länge und 3,5 Meter Breite und rundherum Sofas, in der Mitte vier riesige Tische. Das war auch für uns vier Frauen das Schlafzimmer. Es hätten aber auch noch mehr drin schlafen können.

Fortsetzung folgt…

Startklar?

Es hat sich einiges getan in den vier Wochen, nicht nur in unserer Wohnung. Die Schulräume sind inzwischen hergerichtet. Der ganze Stolz von Abdel (und von uns allen auch) ist der große Schulungsraum. Mit Glas-Whiteboard, Beamer (der noch anzubringen ist) und makellosen Tischen und Stühlen gibt’s Platz für 25 Schüler. Nicht wenig für einen Sprachkurs, aber so soll’s sein.

Darüber hinaus gibt es noch das Chef-Büro, eine Kaffeeküche, einen zweiten Raum für 8 bis 12 Leute und einen Raum für Kleinstgruppen von max 8 Leuten.

Auch wenn die Schule jetzt glänzt, werde ich nicht vergessen, was für Strapazen das für die marokkanischen Kollegen war. Das unendliche Putzen. Als mal fast die Fensterelemente mitsamt Scheiben aus dem vierten Stock auf die Straße gefallen wären – wir deshalb dann eine Art Gitter vor die Fenster bekommen haben, sozusagen als Unfallschutzmaßnahme.

Startklar heißt allerdings nicht, dass es losgeht. Hatte das jemand gedacht????

Es gibt weiterhin bürokratische Hürden und immer wieder neue Lösungsansätze von findigen Experten. Wir nutzen die Zeit und zerlegen das Lehrwerk – nein, bitte nicht wörtlich nehmen: wir machen Unterrichtsfeinplanung. So heißt das im Fachjargon. So dass zum Zeitpunkt x jede/r Lehrer/in genau was, wie sie was unterrichten wird. Wo sie/er das Material dazu findet.

Ich habe, glaub ich, schon geschrieben, dass ich die Zeit nutze, Hayat Deutsch beizubringen. Sie ist motiviert und wissbegierig. Das macht viel Freude.

Der nächste Blog wird frühestens am Sonntag sein. Vielleicht auch Montag. Morgen fahren wir nämlich in ein Berberdorf. Wir sind schon ein wenig aufgeregt, was uns da erwartet. Wir wollten Löffel einpacken, haben jedoch gerade herausgefunden, dass es das dort gibt. Beim Klopapier werden wir auf Nummer sicher gehen 🙂 .

Essen…

Es ist unmöglich, alles zu dokumentieren. Hier ein kleiner Auszug aus unserer „Speisekarte“. Zum Frühstück gibt es:

  1. Müsli, wenn wir selber Frühstück machen, dazu Kaffee.
  2. Pfannkuchen auf verschiedenste Art, wenn Hayat uns was mitbringt. Heute haben sie so ähnlich wie Dampfnudeln geschmeckt. Dazu: Schmelzkäse oder Marmelade. Nein – nicht komisch – das war echt LECKER. Aber vermutlich kein Diät-Rezept. Zum Trinken: Minztee.
  3. Wenn wir Lust auf was ganz anderes haben: bei „Chez Paul“ gibt es tollen Capuccino, Croissants und frische Säfte.

Mittagessen gibt es so ab 13:00, meist aber später, weil wir noch vom Frühstück satt sind. Und da wir noch nicht unterrichten, spielt Zeit keine Rolle. Mittagessen ist die Hauptmahlzeit hier. Freitags ist Couscous-Tag. An Uschis Geburtstag (Blog vom 3.9.) gab es das. Ach ja, wenn mehrere Personen zusammen essen, dann wird das Essen auf einer großen Platte serviert und jeder bekommt einen Löffel. Das habe ich gestern auch im Restaurants gesehen.

An anderen Tagen gibt es Linsen, Tajine, Sardinen, Auberginengemüse, und bestimmt noch einige andere Dinge, die wir bisher nicht kennen. Ach ja, Messer und Gabel, das ist eine nicht unbedingt notwendige Sache. Es gibt immer eine Art Fladenbrot zum Essen. Davon bricht man etwas ab, packt das Essen dazwischen und ab in den Mund. Nicht so einfach. Aber wir haben ja noch ein paar Monate zum Üben.

Abends essen viele Marokkaner nur noch Süßes. Dafür gehen sie oft in eines der vielen Cafés.

Wir sind behütet…

Bewegung kommt momentan zu kurz. Fahrradfahren in der Stadt undenkbar. Joggen auf dem Mittelstreifen unserer Avenue ginge nur frühmorgens. Fitnessstudios aufgrund von Corona zu.

Bei 40 Grad am Sonntag Nachmittag hat es uns nicht mehr drin gehalten. Unser Ziel war das Hotel des Mérinides, so ca. 5 km von unserer Wohnung: zuerst Richtung Altem Königspalast, dann durch die Medina und weiter entlang der alten Stadtmauer. Außerhalb, als wir an einem nicht ganz so netten Wohnviertel vorbeimarschierten, tauchte plötzlich ein weißer Lieferwagen neben uns auf und fuhr Schrittgeschwindigkeit neben uns her. Als er endlich vorbei war, realsierten wir: das war die Polizei (securité nationale). Sie gaben uns quasi Geleit durch diese Gegend. Oder wollten uns einfach nur zu verstehen geben „keine gute Gegend für europäische Spaziergängerinnen“. Dehydriert, mit knallroten Gesichtern liefen wir zum Kaffee im 5-Sterne Hotel ein. Der Blick über die Stadt war’s wert.

Nächstes Mal wollen wir schon morgens kommen und die Badesachen mitbringen. Für umgerechnet 20 Euro (ein exorbitanter Betrag für hiesige Verhältnisse) kann man den Tag dort am Pool verbringen

Haushalt mit Sprachhürden

Damit es mit dem WG-Leben klappt, kommt dreimal die Woche Hayat, eine wahre Perle. Sie kocht für uns und hält die Wohnung in Schuss. Hayat spricht Arabisch und wir reden mit ihr via Google Translate, Händen, Füßen, Mimik und Gestik. Und da sich in unserem Haushalt zwar Tomaten, Obst, Milch, Joghurt und Müsli befindet, aber nichts, wovon Hayat ein Mittagessen zaubern könnte, kauft sie auch für uns ein und wir geben ihr das Geld. Das sieht dann in etwa so aus. Alles klar?

Daraus entstand: Hühnchen-Tajine mit Gemüse, ein Nudelsalat, Obst zum Nachtisch. Und es gibt weitere Vorräten im Kühlschrank

1 Dirham entspricht ca 1 Euro. Und wenn Hayat oder ihr Bruder einkaufen, ist alles viiieeel billiger, als wenn wir selbst einkaufen gingen.

Wenn Hayat früh (9:00) kommt, dann bringt sie auch Frühstück mit: z.B. eine Art Pfannkuchen, die man mit Öl oder Marmelade essen kann. Oder auch mal frisches Baguette. Dazu gibt es dann den typischen Minztee, der aber auch Grüntee enthält und ganz schön anregend wirkt. Kaffee ist nichts dagegen.

Jedenfalls haben wir bisher äußerst lecker gegessen. Hausmannskost auf arabisch. Heute gab es Sardinen mit würzigen Linsen. Als Nachtisch den Rest vom Schokoladenkuchen. Hayat fragt uns meist, was wir das nächste Mal essen wollen. Noch haben wir ihr Repertoire nicht erschöpft und neben Couscous und Tajine gibt es ja noch andere Gerichte. Bloß kennen wir deren Namen nicht. Für Mittwoch haben wir uns jedenfalls “Aubergine” gewünscht. Wir sind schon gespannt, was daraus wird.

Der Alltag beginnt…

Allerdings noch nicht mit dem Deutschunterricht. Davon sind wir noch einiges entfernt. Doch Eins nach dem Anderen. Erst mal noch ein paar Bilder von unserer Wohnung.

Seit Montag sind wir drei deutschen Mädels mit der Unterrichtsplanung beschäftigt. Wir definieren, welche Kurse wir anbieten können: Kursstufen, Zeiten, Dauer und Intensität. Allein die Beschreibungen der Kursinhalte hat uns ca 1 Tag gekostet – es ist ein guter erster Entwurf. Ich hatte mir im Vorfeld schon mal das Lehrbuch und auch den digitalen Unterrichtsmanager besorgt. Desto mehr wir uns damit beschäftigen, desto mehr gefällt uns das papierlose Arbeiten. Trotzdem will jede Unterrichtsstunde geplant sein. Dafür haben wir die kommenden Tage/Woche(n) Zeit. Kandidaten, die uns als Testschüler dienen werden, gibt es auch schon.

Das Ganze findet momentan am Esstisch (=2 zusammengerückte Schreibtische) unserer Wohnung statt. Beamer haben wir auch. Was braucht‘s mehr.

Das Arbeiten wird regelmäßig unterbrochen durch ein- und ausgehende Handwerker. Der Gasherd ist nun angeschlossen. Uschi hat ihr eigenes W-LAN bekommen, damit sie auch aus ihrem Zimmer aus arbeiten kein. Der Staub vom Bohren findet sich ÜBERALL. Kaum ist ein Problem behoben, taucht schon ein Neues auf. Die Bäder waren Meister Proper-sauber, da stellte sich heraus, dass es einige Lecks gibt. Der Klempner hat heute um 19:00 Schluss gemacht. Morgen geht‘s weiter…. Am Freitag der Schreiner.

Gestern habe ich mit Conny zwei Sideboards für unser Wohnzimmer aufgebaut. Sozusagen zur Entspannung nach der Arbeit. Wir sind sehr stolz! Ich glaube unser marokkanischer Kollege, der die Handwerker koordiniert, auch.

Und dann waren wir heute Abend erstmals ohne marokkanische Begleitung unterwegs. Haben auf der Dachterasse des marokkanischen Restaurant-Cafés La Breva den Abend ausklingen lassen. Mit tollem Blick über die Stadt. Bild folgt bei nächster Gelegenheit 🙂

Umgezogen…

… in unsere WG-Wohnung im 7. Stock des höchsten Gebäudes in der Ave Hassan und das an Uschis Geburtstag. Mit wunderschöner Torte, tollem Couscous und vielen Geschenken. Die haben Conny, Dalal und ich alle am Vormittag besorgt. Und das an einem Freitag, wo die Altstadt quasi in einen Dornröschen-Schlaf versunken war. Am Abend war ich einfach fix und fertig. Darum gab es auch keinen Blog.

Jetzt hat jede ihr eigenes, einfach aber geschmackvoll eingerichtetes Zimmer. Meines hat einen kleinen Balkon mit Blick auf die große Avenue. Wohn-Esszimmer, Bad und Küche mit kleinem Außenbereich für Waschmaschine und Putzzeug teilen wir uns. Es ist riesig. Und noch viel zu tun. Heute haben wir die Küche etwas hergerichtet und unsere Waschmaschine in Betrieb genommen. Dalal kam mit Frühstück vorbei. So eine Art Pfannkuchen, gefüllt mit getrocknetem Fleisch, und noch warm. Sehr ungewöhnlich und für mich eher etwas für Mittag- oder Abendessen. Dann erstmals einkaufen gegangen. Ein Shopping-Center mit Carrefour ist in 5 Minuten zu Fuß zu erreichen. Ein Stück Frankreich mitten in Fez. So dachten wir. Was wir für Milch hielten, hat sich hinterher als Buttermilch entpuppt. Obst und Gemüse haben wir später auf einem offenen Markt gekauft. Dalal war unsere ständige Begleiterin. Ohne Arabisch-Kenntnisse —> schwierig! Die 38 Grad kamen erschwerend dazu.